PR A Patrick Reuter Architektur

Profil

Patrick Reuter Architektur (PR A) gestaltet und realisiert vielschichtige Projekte in den Bereichen Architektur, Städtebau und Landschaftsraum. Eine Auseinandersetzung mit Stadt und Land und mit Geschichte und Gesellschaft, bildet die Grundlage eines jeden Entwurfes. Darüber hinaus zeichnet sich das Werk über eine Auseinandersetzung von Raum und Zeit und von Permanenz und Dynamik aus.

Patrick Reuter, geboren 1982 in Basel, ist ein Schweizer Architekt. Er studierte Architektur an der ETH Zürich und der Universidad de Buenos Aires (UBA) und schloss sein Studium 2008 an der ETH Zürich ab. Nach Arbeitsaufenthalten in Paris, Buenos Aires und Miami gründete er sein eigenes Architekturbüro in Basel. Von 2011 bis 2013 war er Assistent am Institut NSL (Netzwerk Stadt und Landschaft) der ETH Zürich. Im Jahr 2013 erhielt er ein Reisestipendium der Erich Degen Stiftung, woraus sein Bericht „Leicht und schwer - Eine gebaute Vision der brasilianischen Moderne“ entstand. Im Jahr 2017 wurde Patrick mit der Emerging Practitioner Teaching Fellowship für sein Projekt „The South Campus of Miami - A Concrete Presence“ ausgezeichnet und lehrt von 2019 bis 2021 als Visiting Assistant Professor an der University of Miami School of Architecture. Er hat mehrere Preise gewonnen, darunter den Swiss Arc Award (2016) und den International Architecture Award des Chicago Athenaeum und des European Center for Architecture (2019). Seine Arbeit spiegelt sein Engagement für Praxis und Lehre wider.

Adresse

Erlenstrasse 80a
CH-4058 Basel
Schweiz

+41 61 511 88 53

+41 78 870 97 87

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Jobs

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Projekte

Einfamilienhaus

«Im Strom der Schwellen»

Das neue Einfamilienhaus befindet sich im hinteren Bereich eines privaten Grundstücks auf einem sanft abfallenden Gelände und ist sorgfältig in das anspruchsvolle Terrain eingebettet. Auf einem ausgetrockneten Flussbett errichtet, zeichnet sich der Standort durch einen vielschichtigen Untergrund aus, der aus Lehm, Löss, Fels und Rheinkies besteht. Unterirdisch stabilisiert eine entlang der gesamten Länge des Hauses verlaufende Rühlwand den losen Kies und Schotter. Im Zentrum des Hauses befindet sich ein durchgehender, ebenerdiger Wohnraum, der an der Vorder- und Rückseite zum Garten hin verglast ist und seitlich von Wohnbereichen eingerahmt wird. Dieses räumliche Kontinuum verbindet nahtlos Innen- und Außenräume und ermöglicht eine fließende Interaktion zwischen beiden. Schiebe- und Falttüren an den Seiten erlauben es, den Wohnbereich je nach Bedarf mit den angrenzenden Räumen zu verbinden oder abzugrenzen. Querverweise zwischen den Räumen werden bewusst zugelassen, während starre Grenzen weitgehend vermieden werden, sodass der Wohnraum flexibel und erweiterbar bleibt. Der zentrale Raum entsteht durch eine räumliche Entflechtung, die durch das Auseinanderrücken der Haupttragwände erreicht wird, innerhalb derer die geschlossenen Räume gebildet werden. Der Hauptwohnraum, der inhaltlich dichteste Bereich, ist strukturell als „leerer“ Raum konzipiert, wodurch eine Atmosphäre aus gleichzeitiger Spannung und Ruhe entsteht. Eine offene Treppe verbindet den zentralen Raum mit dem Obergeschoss, das auf vier inneren Eckpunkten der darunterliegenden Außenwände ruht. Interessanterweise erzeugt diese Anordnung eine erhebliche Last und betont die definierenden Momente des „leeren Raumes“. Die tragenden Außenwände aus Sichtbeton stehen in beiden Geschossen rechtwinklig zueinander, was die bewusste Ausrichtung der Räume und das sorgfältige Gleichgewicht zwischen Sensibilität und Robustheit in der konstruktiven Gestalt widerspiegelt. Diese Gestaltungselemente sind inspiriert von den vielschichtigen geologischen Merkmalen des Standorts und der baulichen Dichte der Umgebung. Die Architektur strebt eine harmonische Verbindung zwischen natürlicher Einbettung und den Zwängen der komplexen Umgebung an. Hier trifft Ruhe auf Unruhe. Schwellen definieren Übergänge, während fließende Räume Grenzen auflösen. Zusammen formen sie einen einheitlichen, umbauten Raum. Ein Ort, ein Haus.

Synchronität

"Landschaften des Wandels und der Beständigkeit"

Was ist, ist schon immer gewesen. Was war, ist schon immer gewesen. Was sein wird, ist schon immer gewesen. Nichts kann wirklich präsent sein, wenn es nicht bereits potenziell existiert. Das Projekt befindet sich innerhalb des historischen Territoriums, das im Laufe der Jahrtausende von Sand und Wind, dem Fluss des Wassers und den Menschen geformt wurde. Es interpretiert das landwirtschaftliche Muster der Mauern neu, die sich zum Rand der historischen Stadt hin auflösen. Durch eine Reihe von Eingriffen, die den Raum durch die Hinzufügung und Integration verschiedener Arten von Mauern definieren und seine Gliederungen mit Bedeutung aufladen, bietet das Projekt einen modernen, komfortablen Raum im Dialog mit seiner eigenen Vergangenheit und Zukunft. Moderne Technologien wie ein geothermisches System und Windkraftgeneratoren sorgen dafür, dass die Architektur die Zivilisation, die sie beherbergt und fördert, auch für kommende Generationen erhält. Die Architektur verbindet die reiche Umgebung und die angebotenen Erfahrungen zu einem intimen Raum, der ein Gleichgewicht zwischen der Erhaltung des Wertvollen und seiner Bereicherung durch Dauerhaftigkeit, Komfort und ein Gefühl der Synchronizität mit der eigenen Kultur und Umgebung herstellt.

Sonnenbad St. Margarethen

Das neue Sonnenbad ist ein Ort für Erholung und Begegnung und umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher und ganzjährlicher Nutzungen. Das neue Naturbad, inmitten einer ausgedehnten Gartenanlage mit einem wertvollen Baumbestand, bildet das Kernstück. Das kreisförmige Bad umfasst einen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich und einen umrahmenden Teich für die biologische Filterung und Aufbereitung des Wassers. Ergänzt wird das Bad um offene und gedeckte Aufenthaltsbereiche, Umkleidekabinen, einem Restaurant und Kiosk, einem Veranstaltungssaal und Jugendhaus, einer Sauna mit Ruhezone und einem kleinen Werkhof. Die am Ende ihres Zyklus stehenden Bestandsbauten aus dem frühen 20. Jahrhundert, die zu einer Zeit entstanden sind als ein öffentliches und kollektives Hygiene- und Gesundheitsbewusstsein bedeutsam wurden, werden durch eine modulare Holzstruktur ersetzt und ergänzt. Die lineare historische Anlage und deren gefassten Aussenbereiche werden aufgenommen und weitergedacht. Die Architektur ist reduziert auf eine Struktur die den Ursprung für vielseitige und abwechslungsreiche Orte, Stimmungen und Bezüge, bilden mag. Das Gefüge kann mal stärker oder mal schwächer sein und soll sich den Bedürfnissen und der Zeit anpassen können. Ein Wechselspiel zwischen Rahmung und Durchlässigkeit, zwischen Nähe und Weite und zwischen Fragilität und Resilienz zeichnet diesen neuen Ort aus.

Schulhauserweiterung Laubegg

"Mitten am Rand"

Mit der Strategie der Verdichtung der bestehenden Bausubstanz wird neuer kollektiver Raum und Zentralität geschaffen. Dabei wächst das Mass an Interaktion mit der Zunahme von Aktivitäten und räumlicher Dichte. Mittels Bündelung und Stärkung des bestehenden Knotenfelds wird einer Auflösung und Bezugslosigkeit entgegengewirkt. Der neue Baukörper soll Nähe zu den bestehenden Schulbauten und Aussenanlagen schaffen und die vertrauten Erschliessungswege nutzen. Der Erweiterungsbau fasst das zentrale grosse Sportfeld der Schulanlage, ähnlich einem städtischen Platz, und definiert damit einen Ort hoher sozialer Dichte. Gleichzeitig ergänzt der neue Baukörper eben diesen Platz um einen grosszügigen gedeckten Aussenraum. Dieser geschaffene Ort ist vielseitig nutzbar und dank der vier offenen Ecksituationen gut erschlossen. Eine Besonderheit des Entwurfs bildet das grosszügig gedeckte und offene «Begegnungsgeschoss». Das offene Erdgeschoss, der «leere Raum» ist voller Inhalt. Die Entscheidung einen nicht umschlossenen Raum zu gestalten ist das Ergebnis einer räumlichen Entflechtung und dem Wunsch einen mit Energie und Spannung geladenen Raum zu schaffen. Die individuelle Sinneserfahrung wird gefördert, wo Erfahrungen, Ideen und Möglichkeiten zusammenkommen, und der Umgebungsbezug immerzu erlebbar ist. Ein Raumkontinuum, das dem Ort Identität und Kontinuität verleiht und bis tief an die topografische Kante führt um damit dem Ort die maximale Spannung zu verleihen.

Einfamilienhaus

"Überlagerung und Abhängigkeit"

Gegensatzpaare wie Leicht und Schwer, oder Stützen und Lasten, bezeichnen die wesenseigenen Merkmale des entstandenen Entwurfs. Die Konstruktion ist eine hybride Komposition. Der Fussboden im Erdgeschoss, die Feuerstelle und die zwei tragenden Aussenwandscheiben sind aus Beton. Die Materialisierung entspringt dem steinigen Untergrund und die Oberflächen sind homogen und roh. Ein vorfabrizierter, filigraner Holzelementbau bildet die Konstruktion des aufliegenden Baukörpers. Der Holzbau liegt seitlich auf, ist vorne und hinten auskragend und wird mittels zweier Ausfachungen aus gekreuzten Stahlzugbändern vor den seitlichen Fenstern zurückgebunden. Die Decke über Erdgeschoss wird zudem mit Zugstäben bei den Auskragungen an den beiden querliegenden Stahlträgern im Dach aufgehängt. Die Einfachheit des gewählten Systems wird durch eine folgerichtige Komplexität ergänzt und findet ihren Ausdruck in einer zweigeschossigen Betonstruktur. Diese dient im Erdgeschoss der Feuerstelle, auf die eine Querwand abgestellt wird. Das Element greift in den Holzbau im Obergeschoss ein, wo die Betonbadewanne und ein Betonkubus beim Esszimmer wegen der ungleichen Längen ein statisches Gleichgewicht schaffen. In umgekehrter Abfolge gibt es im hinteren Gebäudeteil einen Holzbaukörper, der die Garderobe und die Treppe aufnimmt und vom Obergeschoss bis ins Erdgeschoss führt. Ein statischer Balanceakt entfacht ein kräftiges und ausgedehntes Raumgefühl und bringt eine beziehungsreiche Architektur zum Vorschein.

Mehrfamilienhaus Steinlig

"Blauer Reiter"

Das neue Mehrfamilienhaus Steinlig ist ein Vorschlag für urbanes Wohnen auf dem Lande, wo Bewegungsfreiheit und Dichte Hand in Hand gehen. Es nutzt seine vielfältige Umgebung und verwandelt sie in ein Gebäude, das die obere Landschaft mit dem unteren Vorstadtbereich verbindet. Als Pavillon im Garten soll eine Verbindung zwischen den Wohnungen und der umgebenden Natur geschaffen werden, ohne die neu angedachte städtische Präsenz und den Maßstab zu beeinträchtigen. Ein Blauer Reiter soll als Symbol für den Aufbruch zu einem neuen Wohnen und einer neuen Urbanität im Knotenfeld eines peripheren Raums der Metropolitanregion Zürichs in Erscheinung treten. Der vorgefundene Grünraum wird als eine der Hauptqualitäten angesehen, die es zu erhalten und zu stärken gilt. Die wertvollen vorhandenen Bäume stehen für diese Qualität und prägen die Kubatur des vorgeschlagenen Gebäudes, dessen Form und Position die Erhaltung aller Bäume berücksichtigt. In Anbetracht des allgemeinen Bestrebens, in Kontinuität mit den Außenräumen zu leben, sind die weitläufigen Veranden als Außenraum gedacht. Es handelt sich um Bereiche, die je nach den klimatischen Bedingungen entweder als Außen- oder erweiterter Innenraum genutzt werden können und die eine intensive Nähe zu den vorhandenen Bäumen und dem Garten ringsum ermöglichen. Der Vorschlag für ein tägliches Leben, das sehr stark mit dem Außenraum verbunden ist, wird als eine grosse Qualität angesehen, die in Vorstädten wie Brassersdorf, im Gegensatz zu sehr dicht besiedelten städtischen Gebieten, möglich sind.

Naturhistorisches Museum Locarno

"Reciprocita"

Das Museum scheint von weitem betrachtet wie ein schwerer und geschlossener Baukörper, welcher in sich ruht und flach über dem Boden schwebt. Die beiden Körper stehen jeweils auf zwei Füssen und lassen den öffentlich-offenen Raum bis tief ins Innere und Nahe an die umrahmende Mauer fliessen. Es gibt keine Schwelle und keine Grenze. Das Erdgeschoss ist ein fliessender Bereich zwischen Innen und Aussen. Geschützt unter einem Dach, behält der Besucher den direkten Bezug zum Innen- und Aussenraum, zum Museum und zum Park. Es ist ein offenes Raumkontinuum, sind die Räume doch alle öffentlich und nicht privat. Ein Wechselspiel zwischen offenen Ebenen und scheinbar geschlossenen Volumen, ein Dualismus der geradezu befreiend ist. Das horizontale offene Raumkontinuum transzendiert nahe der Umfassungsmauer zu einem sich vertikal öffnenden Raum. Damit wird die notwendige räumliche Distanz zur Mauer im Südwesten der Anlage und deren Artikulation bekräftigt. Der erklärte «leere Raum» ist dabei keinesfalls Leere. Die entstandene Leere ist das Ergebnis einer räumlichen Entflechtung und es ist die Energie und Spannung dieses leeren Raumes, die in der individuellen Sinneserfahrung wahrgenommen werden kann und die Menschen an diesem spezifischen Ort näher zueinander bringen vermag.

Doppeleinfamilienhaus

Der Neubau ist an erhöhter Lage und am Dorfrand entlang eines grosszügigen Grünraums geplant. Die ländliche Umgebung mit einer hügeligen Landschaft und dem Waldrand, als auch die Nähe zum Dorf und der Stadt bilden den Kontext. Ausgangspunkt für den architektonischen Entwurf bildet die Auseinandersetzung mit dem Ort, als Zwischenraum von Dorf und Land, und der Geografie mit dem leicht abfallenden Gelände. Es ist die vorgefundene Fragilität, die aufgenommen werden möchte und gleichzeitig eine Verankerung finden soll. Der Baukörper wird in der Mitte der Parzelle positioniert und zusammen mit vier Betonelementen, die kreuzweise angeordnet sind, soll die Architektur Klarheit und Stabilität ausdrücken. Zwischen den Betonelementen wird ein Holzkonstruktion eingespannt. Ein Wechselspiel zwischen geschlossenen und offenen Fassaden vervollständigen die architektonische Idee des fragilen und festen, des leichten und des schweren. In der Gesamtheit führen die gestalterischen Gegensätze zu einer Ruhe und Selbstverständlichkeit.

Schweizerische Kanzlei in Singapur

"Das rote Haus und die grüne Maschine"

Das neue Gebäude wird um einen neuen Baukörper erweitert, der selbstverständlich über dem Bestand zu schweben scheint. Zwischen dem neuen und dem bestehenden Baukörper wird das Green-House, welches für Innovation und Nachhaltigkeit steht, als Zwischenebene eingeführt. Das eingeschobene Zwischengeschoss ist visuell zurückversetzt, wohingegen das Obergeschoss eine nach Aussen akzentuierte Struktur zeigt. Das Obergeschoss nimmt die Struktur des Bestandes auf und stützt auf dieser ab. Das Konzept ist deutlich lesbar und verständlich und steht damit für Transparenz und Offenheit. Die Luftverschmutzung und Smog sind eine akute Problematik in Singapur. Singapur verfolgt das stadtplanerische Ziel, die natürliche, tropische Umgebung mit dem Baumbestand zu verbinden, weshalb das Stadtbild von Strassenbäumen, Grünanlagen, Parks und Fassadenbegrünung geprägt ist. Der Entwurf für die Schweizer Kanzlei möchte dieses sehr aktuelle und wichtige klimapolitisches Thema aufnehmen und einen Beitrag für ein technisches, architektonisches und innovatives Gebäude leisten. Das Green-House ist die Lunge des Gebäudes, spannt sich zwischen dem neuen und alten Gebäudeteil auf, und sorgt für eine natürliche Luftreinigung durch Innenraumbepflanzung. Die Luft wird durch das Gewächshaus gefiltert, dieses dient quasi als Sauerstofftank, und die Pflanzen geben den gereinigten Sauerstoff mit stark verringertem Kohlenstoffdioxid durch die Lüftungsanlage in jeden Bereich des Hauses. Die stark verschmutze Luft wird natürlich gereinigt.

Haus für einen Musiker

Ein Mehrfamilienhaus, gebaut anfangs 1900, im Gundeldingerquartier in Basel bildet die Ausgangslage für das Umbauprojekt. Die Wohnungen in den unteren drei Geschossen sind behutsam im Charakter dr bestehenden Bausubstanz saniert worden. Die oberste Wohnung ist mit dem darüberliegenden Estrich zu einer grosszügigen Maisonette Wohnung umgebaut worden. Der Ausbau bewegt sich innerhalb der bestehenden Dachschrägen, einzig eine Gaube und eine Terrasse zum Hof bilden eine räumliche Erweiterung. Es sind unterschiedliche geometrische Grundformen wie das runde Oberlicht, die Glasbausteine, die eingebauten verschachtelten Büchergestelle und das fischbauchförmige Kamin, welche im Zusammenspiel mit den satten Grundfarben grün und blau, an einen Rückgriff auf die Spielart des Jugendstils zu Beginn des 20. Jahrhunderts verweisen. Archetypische Elemente bilden das Vokabular des Entwurfs und führen im Zusammenspiel der Formen und Farben und des Lichts und Schattens zu einer Verspieltheit und Vielfältigkeit des Raumes.

Museum der Bayerischen Geschichte

"Ein Stadtfragment"

Das neue Museum der Bayerischen Geschichte ist an einem bedeutenden Ort in Mitten der Stadt Regensburg und an der Donau geplant. Dabei präsentiert sich der neue Museumsbau selbstbewusst und komplettiert das noch unvollständige Stadtfragment, welches von Osten herreicht und am Donaumarkt endet. Die Arbeitsmethode besteht darin, den Baukörper der Stadt als Masse zu verstehen, aus welcher Leerräume ausgeschnitten werden. Die sich daraus ergebende Figur-Grund-Beziehung zwischen Baumasse und Raumkörper führt zu einem Gefüge von Bauten und Volumen, die in ihrer Wechselwirkung Urbanität schaffen. Der Museums Haupteingang liegt an der Donaupromenade nahe der Eisernen Brücke. Die Abfolge an Museumsräumen über die verschiedenen Generationen entsteht als Rundgang um den Innenhof und lässt eine nahtlose Sequenz der Geschichte entstehen. Der Bayernhimmel ist der letzte Raum in einer Reihe von Generationen und bildet den Höhepunkt der Ausstellung. An programmatischer und städtebaulicher wichtigster Lage bildet dieser Ausstellungsraum den Kopf des neuen Baukörpers. Dieser Raum wird von einer weiteren Raumschicht umfasst und akzentuiert. In dieser erhaltenen Raumschicht sind zwei gegenläufige Treppen enthalten, die zu einem gemeinsamen Ziel führen, von wo aus der Besucher einen wunderbaren Blick auf die Altstadt, die Donau und den Dom erfährt. Nach aussen zeichnen sich die Fassadenöffnungen in Form eines neuinterpretierten klassischen Frieses ab. Dieses bildet ein markantes Motiv und hält als Band den plastischen Körper zusammen und erzählt von seinem Innern. Die gegenläufigen Treppen sind auch die räumliche Schicht und Sequenz zwischen Innen und Aussen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Stadt und deren Architektur ist dem Verständnis nach die Bühne des alltäglichen Lebens. Ein permanentes Schauspiel, ein inszenierter Alltag. Der Bayernhimmel ist die Tribüne, welche den Blick auf unsere Stadtbühne offenbart und die Schnittstelle zwischen der inneren Museumswelt und der gegenwärtigen Aussenwelt.